Stadtmöblierung / Stadtsanierung / Versetzung des Ehrenmals

Es ist uns im vergangenen Jahr leider nicht gelungen ist, mit unseren Ideen zur Stadtmöblierung bei allen politischen Fraktionen durchzudringen. Trotzdem wurden im Dezember 2015 in der Stadtvertretung Beschlüsse gefasst, die uns im Grundsatz sehr gefallen. Auch unsere Anregung, die so genannten „Passantenstopper“ zeitnah – wenn irgend möglich schon zur Landesgartenschau – umfassend zu verbieten, wurde beschlossen. In Plön und in Lübeck sind bereits seit längerer Zeit diese Werbetafeln, die meist nur im Weg stehen, grundlegend verboten. Ein Verbot der Passantenstopper ist bereits in dem am 12. Dezember 2012 einstimmig verabschiedeten Integrierten Stadtentwicklungskonzept beschlossen worden.

 

Die Stadtsanierung, die ja erst nach der Landesgartenschau richtig Fahrt aufnehmen wird, wird teilweise vorgezogen, um Eutin für die vielen erwarteten Gäste vorzeigbar zu machen. Dies ist grundsätzlich auch von Nöten – obwohl sich uns der Sinn einiger einzelner Maßnahmen nicht erschließt. So halten wir den kostenträchtigen Ausbau der Straße „Am Mühlenberg“ bis zum Telekom-Gebäude und die Treppe für vollkommen überflüssig und einen „Treppenwitz“ der Sanierungsgeschichte Eutins.

 

Für eine absolute Fehlentwicklung halten wir auch die Idee zur Versetzung des Ehrenmals auf dem Markt. Dazu hat es in der Presse bereits zahlreiche Positionierungen von uns, dem Friedenskreis, den Marktbeschickern, der Bundeswehr und einigen anderen gegeben, die sich alle für die Beibehaltung des seit 1875 tradierten Standortes ausgesprochen haben.

 

Bisher sind die Befürworter der Verschiebung des Denkmals eine nachvollziehbare Begründung schuldig geblieben. Einzig die bessere Nutzungsmöglichkeit des Platzes bei „Events“ spricht für diese Pläne. Allerdings steht dem gegenüber, dass die restliche Zeit die Marktfläche seltsam öd, leer und unstrukturiert wirken wird. Auch wird das Fehlen der zentralen Bänke gerade von vielen Älteren unserer Ansicht nach zu Recht kritisiert, hier können Senioren während der Einkäufe etwas verschnaufen oder einfach die schöne Atmosphäre des Marktes auf sich wirken lassen. Hier kann man sitzen, ohne etwas verzehren zu müssen.

Der Standort des Ehrenmals wurde im Jahre 1875 nicht zufällig gewählt. Seit Urzeiten stand an dieser Stelle die Marktpumpe, die zahleichen Hausfrauen und Dienstmädchen das Wasser für den täglichen Bedarf lieferte. Als 1875 dort die Gedenksäule erbaut wurde, musste das Wasser von anderen Brunnen herangeschleppt werden. Doch die Eutiner nahmen diese Erschwernis gern in Kauf, wollten sie doch die Erinnerung an ihre Toten mitten in der Stadt haben. Dabei sollten wir es belassen und das Ehrenmal nicht versetzen – eine notwendige Restaurierung kann auch am tradierten Standort durchgeführt werden. Das Denkmal, das seit 1875 die „gefühlte Mitte“ des Marktplatzes bildet, ist heute für viele Eutinerinnen und Eutiner von dieser Stelle nicht mehr wegzudenken.

 

Leider scheint eine Mehrheit der StadtvertreterInnen noch immer nicht davon überzeugt zu sein, dass es besser wäre, diese historisch gewachsene Situation unangetastet zu lassen. Es ist zu hoffen, dass sich in der näheren Zukunft viele Bürgerinnen und Bürger, die das Ehrenmal an alter Stelle behalten möchten, äußern.

 

Als Alternative stehen Wasserspiele in der Diskussion, bei denen die besondere Problematik der Reinhaltung wiederum im Vordergrund stehen dürfte. So etwas sieht nur gut aus, wenn es sauber und adrett ist, aber leider bleiben auf diesen feuchten Flächen Blätter, Bonbonpapiere und vieles andere gern kleben. In Lübeck am Klingenberg sprühen die Fontänen aus Kosten- und Wartungsgründen nur noch in einer erheblich verkürzten Zeitspanne. Im Herbst müssen die Spritzdüsen sehr frühzeitig abgeschaltet werden, um ein Vereisen zu verhindern.

Vergleichbare „Sprudel“ gibt es in Neustrelitz, Hamburg, Mannheim, Saarlouis, Ilmenau, Limburg und, und, und. Die Kleinstadt Wehrheim im Taunus hat von einer Installation dieser Art vor drei Jahren Abstand genommen, weil sich der Kostenvoranschlag der 100.000 Euro-Marke näherte.

 

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