Emil von der Osten, geb. 26.06.1893, Eltern: Christian H. von der Osten und Ehefrau Emma, geb. Blöcker, wohnhaft Peterstraße 6-8, gefallen am 04.04.1918
Emil von der Osten wird als viertes Kind der Eheleute Christian und Emma von der Osten in Eutin geboren. Er hat zwei ältere Brüder, Claus und Wilhelm, und eine ältere Schwester namens Alma. Später folgen noch die Geschwister Auguste und Hans. Der Vater ist Kaufmann und führt gemeinsam mit seinem Teilhaber Johannes Blöcker seit den 1880er Jahren das Manufakturwarengeschäft "Blöcker & v. d. Osten", Peterstraße 6-8. Im Gegensatz zu seinem Bruder Claus ist Emil genau wie sein Bruder Wilhelm von schmaler Statur. Eine Physiognomie, die Wilhelm auch an seinen Sohn Joachim weitergeben wird. Emil scheidet im Jahr 1909 mit der Mittleren Reife aus dem Gymnasium aus. Als Einjährig-Freiwilliger steht Emil die verkürzte Form des Wehrdienstes zu, er muss eine einjährige Dienstzeit und zwei Militärübungen ableisten. Am 08. August 1914 wird Emil als Unteroffizier ins Feld berufen. Ende September wird er bei Noyon durch einen Handschuss und einen Streifschuss am Kopf verwundet. Sein Bruder Wilhelm befindet sich bei Kriegsausbruch in Blantyre, Brit.-Zentr.-Afrika (heute Malawi), und wird dort interniert.
Nach der Genesung von seiner Verletzung bildet Emil in Güstrow Rekruten aus. Im Dezember wird er Vizewachtmeister und kommt mit einem Reserve-Artillerie-Regiment nach Ostpreußen. Im März 1915 wird er zum Leutnant befördert und erhält für seine Verdienste das Eiserne Kreuz II. Klasse. Seit dem Spätsommer 1915 ist er als Ordonnanzoffizier zum Stab abgeordnet. Später erhält den Friedrich-August-Orden I. und II. Klasse und das Eiserne Kreuz I. Klasse. Der Batterieführer und Leutnant der Reserve Emil von der Osten fällt am 04. April 1918 im Westen. Mit seinen Eltern trauern die Geschwister und Major Groos, Kommandeur des Reserve-Feldartillerie-Regiments 66 und die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der 9. Batterie. Sein Leichnam wird am 11. Juni 1918 in der Familiengruft auf dem Eutiner Friedhof beigesetzt. Im gleichen Jahr sterben Emils kleiner Bruder Hans und seine Schwester Alma.
Bruder Wilhelm, mittlerweile in Alexandrien interniert, wird später bedeutende Besitzungen in Afrika erwerben und seine Liebe zum schwarzen Kontinent auf seinen Sohn übertragen.
