Von Gemeinden und karitativen Organisationen wurden aus Holz gefertigte Figuren beziehungsweise regionale und nationale Symbole (wie beispielsweise Stadtwappen, Eiserne Kreuze, Säulen) aufgestellt. Gegen Entrichtung einer Mindestspende durften die Bürger einen Nagel in dieses Objekt schlagen. Die Nägel wurden zu unterschiedlichen Preisen angeboten. Die Nägel waren vergoldet/versilbert, ihr Materialgegenwert entsprach nicht der zu leistenden Spende. Zum Beweis für ihre „patriotische Spende“ erhielten die Spender (je nach Ort und Höhe der Spende) Anstecknadeln, Urkunden oder sonstige Spendenbescheinigungen, die oft mit einer laufenden Nummer versehen waren.

Durch die geschickte Vermarktung mit den Andenken an diese Spende und dem aus der anfänglichen Kriegseuphorie entstandenen Drang von Menschen, die nicht mit der Waffe an die Front konnten oder durften, etwas zum Sieg beizutragen, wurden große Summen zugunsten der Kriegerwitwen und Waisen gesammelt. In den späteren Jahren sollten solche Aktionen den Durchhaltewillen der Bürger stärken. Wer sich an dieser Spendenaktion nicht beteiligte, riskierte, von seinen Mitbürgern als „unpatriotisch“ oder gar Vaterlandsverräter eingestuft zu werden.

 

 

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