1920 gibt es erste Überlegungen zum Bau eines Ehrenmals für die gefallenen Soldaten des 1. Weltkrieges aus Eutin und den umliegenden Dörfern. Bald darauf liegt ein Plan über das Gelände "am kleinen See" vor, an dem ein Ehrenmal gebaut werden könnte, allerdings bestehen dort dann doch Befürchtungen, dass der Krankenhausbetrieb gestört wird.
Es wird eine Kommission gebildet, die eine kleinere Lösung "Ehrenhain auf dem städtischen Gelände" ohne das ursprünglich geplante große Portal und ohne Bodenaufschüttungen verwirklichen soll.
1922 wird entschieden, dass das Gelände am kleinen See für das Krankenhaus gebraucht wird, der neue Vorschlag lautet Dreiecksplatz Weberstraße/Oldenburger Landstraße.
Die vereinten Eutiner Kriegerverbände bitten die Stadt bereits dringend, eine Ehrenstätte herzustellen und vom 28.06.1923 bis 01.07.1924 finden endlich Haussammlungen zur Finanzierung des Baus statt.
Der Bau wird als Wettbewerb ausgeschrieben und ein Preisgericht, bestehend aus folgenden Herren: Oberbaurat Virck, Baurat Meyer, Architekt Klücher, Geheimrat Springer, Rose oder auch Raue, Bürgermeister Mahlstedt entscheidet über die eingehenden Entwürfe.
26 Entwürfe werden eingereicht, davon kommen sechs in die engere Wahl, der erste Preis wird der "Trauernden mit Sturmhelm und Brustpanzer" zuerkannt, deren Verfasser Ernst Gorsemann, Charlottenburg, Kurfürsten Allee, ist.
Das Preisgericht empfiehlt dem Denkmalausschuss, sich mit dem Inhaber des ersten Preises zur weiteren Bearbeitung des Entwurfes unter Berücksichtigung des in Vorschlag gebrachten neuen Platzes in Verbindung zu setzen.
1923 geht die Bitte an das Hofmarschallamt, den Platz zwischen der Reitbahn und dem Schloss zur Verfügung zu stellen. Der Großherzog gibt recht umgehend die Genehmigung, das Ehrenmal auf diesem Platz zu errichten.
Es schließt sich nun umfangreicher Schriftwechsel mit Ernst Gorsemann an. Gorsemann bedankt sich und will mit einem Tonmodell und Kostenvoranschlägen nach Eutin kommen. Im September 1923 geht ein Kostenvoranschlag eines Steinmetzes aus Berlin über 6.750 Friedensmark ohne Transport und Aufbau in Eutin ein.
Am 12.02.1924 bittet der Bürgerbund die Kommission den Beschluss zugunsten der Gorsemannschen Frauengestalt zu überprüfen. Es besteht die Frage, ob nicht ein anderer Entwurf und ein anderer Aufstellungsort als der Schlossplatz / Reitbahn möglich ist, da die jetzige Planung dem Wunsch der Bevölkerung nicht mehr entspricht.
Herr Gorsemann zeigt ein Modell in ¼ der wahren Größe und erbittet einen Abschlag, er konnte sich für das Preisgeld gerade "ein Brot" kaufen. Das Modell in wahrer Größe lässt jedoch auf sich warten. Mahlstedt bittet Gorsemann um Rückmeldung, ob er damit einverstanden ist, dass die Steinmetzarbeiten in Eutin ausgeführt werden.
Der Sockel des Denkmals wird errichtet, im Frühjahr 1925 wird dort jedoch aufgeräumt. Die Standortdiskussion wird daraufhin neu eröffnet, verschiedene Plätze im Stadtgebiet stehen zur Diskussion: u.a. am Quitschenbarg, an der Priesterkoppel, zwischen dem ev. und kath. Friedhof oder der Janus´sche Garten. Nach langdauernden Diskussionen und viel Schriftverkehr beschließt der Stadtrat am 15.12.26 die Errichtung des Ehrenmals unter der Friedenseiche am Wasserturm.
Im Sommer 27 werden Findlinge aus dem Kuhlbusch durch die Regierung zur Verfügung gestellt. Die Akten schweigen sich in dieser Zeit aus, aber es muss erheblichen Ärger innerhalb der Kommission gegeben haben.
Der Entwurf von Herrn Gorsemann wird zwischenzeitlich verworfen, und bereits im Herbst verhandelt der Denkmalausschuss mit dem Malenter Architekten Alfred Schulze. Am 24.11.1927 werden seine Pläne der interessierten Öffentlichkeit vorgelegt.
Am 14.12.1927 wird der früher gefasste Beschluss, das Ehrenmal am Wasserturm zu errichten, aufgehoben.
Trotz Interventionen beschließt der Stadtrat am 27.12.1927 einstimmig, das Ehrenmal am Schlossgarten zu errichten und aus städtischen Mitteln 3000 Mark zur Verfügung zu stellen.
Am 23.02.1928 werden die Bäupläne von Schulze durch Bürgermeister Mahlstedt baupolizeilich genehmigt.
Das Ehrenmal wird nun endlich errichtet und am 30.06.1928 eingeweiht.
Nach dem 2. Weltkrieg wird wieder Kontakt zu Alfred Schulze aufgenommen, um „ein Ehrenmal für die Opfer des Krieges und zwar für die Kriegsopfer in ihrer Gesamtheit“ zu schaffen.
Am 29.09.1953 billigt der Magistrat den Entwurf von Schulze, an der Stelle des jetzigen Springbrunnens einen Sarkophag aufzustellen.