Carl Otto Ludwig Fischer, geb. 07.02.1868, Eltern: Wilhelm Heinrich Ludwig Johannes Fischer und Ehefrau Christiane Charlotte geb. Reuter, wohnhaft Hardersleben, gefallen am 27.02.1915
Carl Otto Ludwig Fischer wird als zweites Kind des Landesbaurates Wilhelm Fischer und seiner Ehefrau Christiane am 07. Februar 1868 in Hadersleben, einer Stadt, die seit 1864 zu Preußen und damit seit 1871 zum Deutschen Reich gehört, geboren. Er hat drei Schwestern und zwei jüngere Brüder. Nach Schule und Studium der Theologie arbeitet Carl als Pastor in nahegelegenen Hoirup. Am 15. Mai 1905 heiratet er Erika Kosegarten in Kiel, seine Schwägerin ist eine zu ihrer Zeit berühmte Malerin. Neben einigen sehr früh verstorbenen Kindern hat das Ehepaar zwei Söhne, Friedrich Wilhelm und Ernst Wolfgang, und eine Tochter namens Margarete. Carls drei Jahre jüngerer Bruder Friedrich Wilhelm übernimmt im Jahr 1896 in Eutin als Direktor die gärtnerischen Anlagen des Gutes Schönborn, die Johannes Vahldiek um 1880 angelegt hat. Er betreut die Umwandlung des Geländes in ein bedeutendes Obstgut.
Carl und sein Bruder sind 1914 vom deutschen Sieg überzeugt, Friedrich investiert in Kriegsanleihen. Carl meldet sich als Kriegsfreiwilliger an die Front.
Carl Fischer, Pastor in Hoirup, versieht seinen Dienst als Leutnant der Reserve im Füsilier-Regt. 86, 8. Kompanie. Am 16. Februar 1915 wird der Offizier durch einen Granatsplitter in der Brust verwundet, nach zweistündigem Warten wird er verbunden und drei Stunden zum Lazarett getragen. Er stirbt am 27. Februar im Lazarett zu Noyon, nachdem ihm am Operationstisch das Eiserne Kreuz überreicht worden ist. In der Front-Todesanzeige heißt es: "Im Felde hatte er den Sterbenden beigestanden, den Lebenden gepredigt, die Toten bestattet und vor den Kämpfenden und Stürmenden hochaufgerichtet vorangeschritten." Am Montag, den 15. März 1915, wird ein Trauergottesdienst in der Kirche in Hadersleben abgehalten, in dem sein Freund Pastor Schmidt aus Wodder die Gedächtnispredigt hält und der Kirchenpropst ein Wort an die Gemeinde richtet. In Eutin trauert sein Bruder Friedrich Wilhelm mit seiner Familie. Nach der Abstimmung über die Zugehörigkeit Nordschleswigs im Jahr 1920 wird dieser Landstrich dänisch. Die Familie muss die Heimat verlassen und zieht nach Flensburg. Das Haus steht noch heute. Einer von Carls Enkeln lebt in Lübeck. Ein Großneffe wohnt in Eutin.